Nach einer knappen geographischen Einordnung des schlesischen Gebietes und Aufzeigen seiner unterschiedlichen Dialekte versucht der Verfasser in Kapitel I einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung des Landes bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges aufzuzeigen. Um die heutigen Geschehnisse, vor allem aber die deutsch-polnischen Auseinandersetzungen besser verstehen zu können, geht er bis in die Frühgeschichte zurück. Dies
erscheint ihm notwendig, um einige Fakten hervorheben zu können. Es wird ein kompakter Abriss der wechselvollen Landes- und Siedlungsgeschichte Schlesiens, beginnend im frühen Mittelalter, über die Zeit der böhmischen Lehnshoheit, der Prägung durch Österreich und der Zugehörigkeit zu Preußen bis zur Kapitulation 1945 aufgezeigt. Der Verfasser setzt sich dabei auch kritisch mit polnischen Geschichtsmanipulationen auseinander, die ihren Ausdruck in Losungen wie „urpolnisches Land“ oder „wiedergewonnene Gebiete“ finden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren insbesondere in den osteuropäischen Staaten neue Minderheitenkonflikte entstanden, die die Regierungen zunächst durch Vertreibung und schließlich durch Ausrottung zu lösen suchten. In Polen war offiziellen Angaben nach ein völkisch homogener Staat ohne belastende Minderheiten entstanden; insbesondere hatte sich das Problem einer deutschen Minderheit durch „Emigration, Aussiedlung oder Umsiedlung“, die aufgrund der Potsdamer Regelungen erfolgte, erledigt. Hierunter versteht die offizielle polnische Politik bis heute die völkerrechtswidrige, gewaltsame Entwurzelung der deutschen Bevölkerung, deren Ausmaß genozidalen Charakter hatte. Dabei kann man von der unfassbaren Größenordnung von über achteinhalb Millionen Vertriebenen allein aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße ausgehen. Der Verfasser geht jedoch nicht nur auf einzelne Maßnahmen der Vertrei-bung selber ein, sondern versucht den bereits seit dem Jahr 1887 bestehenden Willen der Polen zu diesem Vorgehen zu dokumentieren; Hetzschriften der in der Schweiz ansässigen Auslandsverbindung ‚Liga Polska’ lassen hieran keine Zweifel aufkommen.
Nach Abschluss der Vertreibungsmaßnahmen durften die Deutschen das Land nicht verlassen; man brauchte sie aufgrund ihrer guten Ausbildung als Fachkräfte für den Wiederaufbau des Landes. Sie sollten zu Polen gemacht werden, um somit den „historischen“ Anspruch auf die sogenannten wieder-gewonnenen Gebiete zu begründen. Falls sie sich als Deutsche nicht freiwillig zum Polentum bekannten, wurden sie durch eine Reihe von Gesetzen und Dekreten sowie durch die Anwendung unbestimmter Rechtsbegriffe und zum Teil unbestimmter Durchführungs-vorschriften aus der Gesellschaft ausge-schlossen. Sie wurden auf das schärfste diskriminiert und einer rücksichts-losen Zwangspolonisierung unterworfen wie in Kapitel II aufgezeigt wird.
Um den weiteren Verlauf der Geschehnisse unter polnisch-kommunistischer Herrschaft besser einordnen zu können, werden die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in der Volksrepublik Polen erläutert. – So das Staats- und Verfassungssystem, die amtliche Klassifizierung der deutschen Bevölkerung und die Frage der Staatsangehörigkeit. Der Abschluss von internationalen und bilateralen Verträgen und Abkommen wird bis in das Jahr 1983 dargelegt und damit aufgezeigt, unter welchen Bedingungen sich der Aufbau einer deutschen Minder-heitenorganisation, wie er in Kapitel III 3 geschildert wird, abspielte.
In Anbetracht der beschriebenen Lage wie des beharrlichen Leugnens der Existenz einer deutschen Minderheit im polnischen Machtbereich war es jedoch ein nicht ungefährliches Unterfangen, sich für rechtlich verbriefte Freiheits- und Mitwirkungsrechte einzusetzen. Die Repressalien gegenüber den Deutschen zeigten, mit welchen brutalen Methoden die polnischen Behörden bzw. ihre ausführenden Organe jegliche Initiativen der Deutschen in Oberschlesien zur Wahrung ihrer kulturellen Identität zu nichte machten. Mit der Anwendung dieser Maßnahmen verletzte die hierfür verantwortliche kommunistische Regierung jegliche Minderheiten- und Schutzabkommen. Irgendwelche Proteste hiergegen seitens des deutschen Auswärtigen Amtes blieben aus. Stattdessen wurde die polnische Regierung wie zu sehen sein wird, finanziell mit Milliarden DM unterstützt. Im Auswärtigen Amt dachte man bezeichnenderweise nicht daran, die Zahlungen von der Einhaltung der Menschenrechte abhängig zu machen.
Da sich aus Zahlenangaben Unterdrückungen und damit verbunden das unermessliche Leid, das die Deutschen zu ertragen hatten, nicht ablesen lässt, werden in Kapitel III zunächst Einzelaktionen besonders mutiger Schlesier, die eine Veränderung ihrer bedrückenden Lage herbeisehnten, geschildert. Die detaillierte Darlegung der Schicksale der beiden Familien Gaida und Osmenda stehen hier stellvertretend für die endlose Kette gleicher Menschenrechts-verletzungen. So wird erst deutlich, mit welchen Problemen und Repressalien die Deutschen im polnischen Machtbereich zu kämpfen hatten, wie sie sich nach Angaben der Menschenrechtsgesellschaft AGMO e.V. bis Ende der 80er Jahre tagtäglich wiederholten. Die beiden Familien sollten im weiteren Verlauf der Geschehnisse entscheidend mit dazu beitragen, zunächst sog. Initiativgruppen und dann den Deutschen Freundschaftskreis in Schlesien (DFK) ins Leben zu rufen. Die Deutschen suchten eine Veränderung ihrer hoffnungslosen Situation herbeizuführen. Sie wurden durch ihr entschlossenes und mutiges Handeln zu den bestimmenden Figuren für den „Aufbruch“ der Deutschen in Oberschlesien. Die polnische Führung sollte, wie zu sehen sein wird, für eine rasche Ausreise der unbequemen Anführer der Initiativgruppen sorgen, nachdem diese nach ihrer Auffassung zu großen Einfluss auf die deutsche Volksgruppe insgesamt gewannen. Dokumentiert sind die Ereignisse der Anfangszeit ausschließlich durch die AGMO e.V., die sich später in Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen umbenennen sollte.
Der Verfasser beschreibt die im weiteren Verlauf der Arbeit als Einzelschicksale erscheinenden Fälle bewusst in dieser Ausführlichkeit, da es ihm wichtig erscheint, dass sich der mit den herrschenden Verhältnissen nicht vertraute Leser annähernd ein Bild davon machen kann, was es für die Betroffenen hieß, zehn oder mehr Anträge auf Ausreise oder Zulassung eines Vereins stellen zu müssen. Auch unter dem Hinweis der „anschließend einsetzenden Repre-ssalien“ wird er nicht glauben, wie weit die persönlichen Demütigungen und Misshandlungen durch die Vollzugsbeamten der Behörden selbst bei Greisen und Kindern reichten.
Wie in Kapitel II 2 dargelegt, sollte es den Deutschen unter Hinnahme schwerster Repressalien Mitte der achtziger Jahre gelingen, eine eigene Organi-sation zu gründen. Es wird ausführlich beschrieben, welche Hindernisse ihnen dabei von den polnischen Behörden in den Weg gestellt wurden, aber auch wie wenig die deutsche Botschaft in Warschau, das Auswärtige Amt in Bonn oder der verantwortliche Bundesaußenminister Genscher dazu bereit waren, effektive Unterstützung zu leisten. Die Deutschen waren für die polnische Regierung rechtlich nicht existent und das Auswärtige Amt unterließ es, hiergegen Einspruch einzulegen. – Dies, obwohl dort bestens bekannt war, dass die deutsche Volksgruppe in Oberschlesien noch über eine Million deutsche Staats-bürger umfasste. Selbst als die Deutschen persönlich mit ihren Anliegen in der Deutschen Botschaft in Warschau vorstellig wurden, sollte sich zeigen, dass Bundesaußenminister Genscher keinerlei Interesse daran hatte, die Anliegen der Deutschen wahrzunehmen und sich für deren laut Grundgesetz bestehenden Rechte einzusetzen.
Jahrzehntelang durfte in Polen über diese Geschehnisse nicht gesprochen werden, doch auch die westdeutschen Medien verschlossen sich dieser Thematik, obwohl hierzu kein Anlass bestand. Die Existenz der knapp eine Million starken deutschen Volksgruppe wurde nicht nur von den polnischen Machthabern selbst verschwiegen, sondern auch von den meisten westdeutschen Politikern schlichtweg ignoriert. Bisweilen konnte man den Eindruck gewinnen, dass es den meisten von ihnen lieb gewesen wäre, das Problem der Deutschen in Polen existierte nicht, wie vor allem bei dem maßlos polenfreundlichen Außen-minister Genscher festzustellen war.
In Kapitel IV werden die Veränderungen in den deutsch-polnischen Beziehungen aufgezeigt, nachdem Bundeskanzler Kohl dem Auswärtigen Amt die Verhandlungsführung aus den Händen genommen hatte. Unter Leitung des Kanzleramtsberaters Dr. Horst Teltschik wurde diese neu aufgebaut und im November 1989 brachte sie als Ergebnis die Unterzeichnung der deutsch-polnischen Gemeinsamen Erklärung. Der Durchbruch für die Deutschen wurde im Januar 1990 mit der Zulassung des ersten deutschen Kulturvereins erzielt; damit waren die Deutschen nunmehr offiziell existent. Von nun an sollten eine Vielzahl von Deutschen Freundschaftskreisen ins Leben gerufen werden, wenn auch mit mehr oder weniger großen Schwierigkeiten mit den polnischen Behörden.Es folgten der Abschluss des Vertrages über die Bestätigung der gemeinsamen Grenzen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen mit der Folge, dass hierdurch 114.140 km2 deutsches Gebiet unter Verletzung des Völkerrechts preisgegeben worden sind. Im folgenden Kapitel wird hierzu die Rolle von Bundesaußenminister Genscher näher beleuchtet. So hat er fünf Monate nach Abschluss des Vertrages DM 500.000,-- Preisgeld für die „Verdienste um die Aussöhnung mit den ehemals sozialistischen Staaten“ erhalten. Nach §5 Abs. 3 des Bundes-ministergesetzes haben Mitglieder und ehemalige Minister der Bundesregierung über Geschenke Mitteilung zu machen. Die Bundesregierung entscheidet über deren Verwendung und in den meisten Fällen werden die Geschenke beziehungsweise Gelder dem Bundeshaushalt zugeführt. Bis heute ist um dessen Verbleib jedoch nichts bekannt.
Im Weiteren werden der Zwei-plus-Vier-Vertrag und der Vertrag über gute Nachbarschaft angeführt. Auf seine völkerrechtswidrigen Bestimmungen, die sich in der Souveränitätsbeschneidung Deutschlands zeigen, geht der Verfasser in Kapitel V der Arbeit ein. Weiter werden hier knapp gefasst die Beteiligung der Deutschen an politischen Wahlen sowie die jeweils erzielten Erfolge aufgezeigt. Zunächst folgen die Ergänzungswahlen 1990, die ersten erfolgreichen Sejm- und Senatswahlen von 1991 und dann ebenso 1997 über weitere bis hin zu den Kommunalwahlen in das Jahr 1998 hinein. Der letzte Abschnitt in diesem Kapitel soll anhand einer Einschätzung des Verbandes der Sozial-Kulturellen Gesellschaften der Deutschen (VdG) einen Überblick über die politi-sche und menschenrechtliche Lage der Deutschen deutlich werden lassen. Es folgt in Punkt 4 eine politische und menschenrechtliche Einschätzung durch den Verband der Sozial-Kulturellen Gesellschaften der deutschen Minderheit (VdG).
In Kapitel V folgt ein Überblick über die politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung von 1999 bis 2015. Zunächst wird die jahrelang um-strittene Gebietsreform mit der entsprechenden Neueinteilung der Wojewod-schaften und ihren neuen Grenzverläufen dargestellt, hieran anschließend die politischen Gegebenheiten sowohl in der Bundesrepublik Deutschland, als auch in der Republik Polen sowie die entsprechenden Forderungen seitens der deutschen Minderheit. Im Jahr 1999 / 2000 wollte die Rot-Grün Bundesregierung das deutsche Konsulat, die diplomatische Vertretung der Deutschen in Oppeln, schließen, obwohl es für etwa 400.000 Deutsche in diesem Gebiet zuständig war. Nach entsprechenden Protesten von politischer und gesellschaft-licher Seite wurde dieses Vorhaben jedoch fallengelassen. In den Jahren 2002 und 2011 sollten Volkszählungen anberaumt werden. Der Verfasser zeigt auf, mit welchen Streitigkeiten diese im Detail behaftet waren; alleine die Frage der Nationalität entfachte einen großen Disput.
Es folgt ein Blick auf den Beitritt der Republik Polen zur Europäischen Union. – Dessen politischen Auswirkungen wie z.B. die Möglichkeit des Land-erwerbs für Deutsche und die politische Auseinandersetzung um die Frage der Behandlung der vermögensrechtlichen Fragen, ebenso wie die Behandlung der noch fortbestehenden polnischen Dekrete hierzu, werden beschrieben. Eine politische Bestandsaufnahme durch den Verband der Deutschen Sozial-kulturellen Gesellschaften in der Republik Polen (VdG) wird aufgezeigt. Dieser stellt der polnischen Regierungen kein gutes Zeugnis aus, da zahlreiche Verstöße gegen Verträge und Vereinbarungen seitens der polnischen Seite gegenüber der deutschen Minderheit zu verzeichnen waren. An dieser Stelle folgt ein Exkurs über die polnische Minderheit in Litauen, in dem dargelegt wird, dass diese ähnlichen Diskriminierungen wie die Deutschen in Oberschlesien unterworfen waren und auch heute noch sind.
Knapp gefasst werden in Punkt 2.1 „Die Deutschen im Spiegel politischer Wahlen“ zum polnischen Sejm, Senat, Kommunal- und Bezirkstag und die jeweiligen Ergebnisse zwischen den Jahren 2001 und 2011 dargelegt; ebenso werden die Wahlen zum Deutschen Bundestag im Jahr 2013 unter deutsch-schlesischer Beteiligung beleuchtet.
Unter 2.2 folgen der Gesichtspunkt der Vertreibung der Deutschen und ihre politisch-rechtliche Betrachtung. Zunächst wird der Aufbau der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ mit all’ seinen Widrigkeiten beschrieben. Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, hat zusammen mit dem SPD-Politiker Peter Glotz den Gedanken eines Zentrums des Gedenkens angestoßen, um an das Unrecht von Vertreibungen zu erinnern. Der Verfasser beschreibt das Feilschen um dessen Konzeption und auch die personelle Besetzung des Stiftungsrates. Die Bundesregierung ließ sich dabei von der polnischen Seite politisch erpressen und so wurde die Berufung Steinbachs in den Stiftugsrat verhindert. Es folgt die Schilderung der Haltung der deutschen und polnischen Kirche zur Vertreibung. Auch hier vermögen es die polnischen Bischöfe durch geschickte Formulierungen in der „Gemein-samen Erklärung“ die polnischen Verbrechen an Deutschen zu relativieren.
In Punkt 2.2.3 folgt die politisch-rechtliche Wahrnehmung der Vertreibung der Deutschen in der Republik Polen. Diese wird dort wie auch in der Bundesrepublik Deutschland von der Politik gerne verschwiegen. Bundeskanzlerin Merkel äusserte im März 2015 wohl wider besseren Wissens, das die Deutschen den Krieg „angezettelt“ hätten. Auch dass in den 1.255 polnischen Konzentrationslagern nach dem Zweiten Weltkrieg offiziell mindestens bis zu 80.000 Deutsche umkamen oder ermordet wurden, findet in der offiziell verordneten deutschen Wissenschaft keine Beachtung. In Polen selbst gab es einen Aufschrei in der Bevölkerung, als über nur einziges Nachkriegslager berichtet wurde, in dem die deutsche Zivilbevölkerung meist den Tod fand. Es handelte sich hier um deutsche Bewohner, die nicht schnell genug fliehen konnten. – Vom Säugling bis zum Greis. Der Verfasser beschreibt in diesem Kapitel weiter, wie der Krieg polnischerseits vorbereitet wurde. Bereits ab Mai 1937 schürte man die Propaganda und druckte Landkarten, auf denen Polen dem Grenz-verlauf nach bereits einen Teil Deutschlands eingenommen hatte; man siehe hierzu auch die Karikatur des polnischen Marschalls Ridz-Śmigły vom März 1939 auf der ersten Seite des Buches. Am 7. August 1939 informierte der Ilustrowany Kurjer aus Krakau seine Leser darüber, dass polnische Einheiten des Öfteren die Grenzen überschritten, deutsche militärische Objekte vernichteten und Teile davon auf die andere Seite mitnähmen. Gleichzeitig überschritt die polnische Kavallerie die deutsche Grenze in Ostpreußen, zündete angrenzende Dörfer an und kehrte schnell auf die polnische Seite zurück. Am 20. August 1939 wurde in der polnische Zeitung Warszawska Depesza darüber berichtet, dass im Kampf mit den Deutschen Blut fließen würde, wie es noch nie in der Welt stattgefunden hätte. Drei Tage später, am 23. August, wurde um 14:28 Uhr in der Nähe von Danzig ein deutsches Passagierflugzeug, das von Berlin über Danzig nach Königsberg geflogen war und sich nicht über polnischem Gebiet befand, sondern in der Nähe von Heisternest, auf der Halbinsel Hela, von polnischer Seite scharf beschossen. Die Maschine befand sich ungefähr sechs Seemeilen von der Küste entfernt und flog in einer Höhe von rund 50 Metern; nur durch Zufall wurde das Flugzeug nicht getroffen. Nur einen Tag später wurden zwei weitere Lufthansa-Flugzeuge unter Beschuss genom-men, am 25. August 1939 die nächste Maschine, am gleichen Tag ein deutsches Wasserflugzeug. In der Nacht vom 28. August und 1. September 1939 beschoss polnisches Militär die Stadt Beuthen mit Mörsern. Dafür gibt es Zeugen und wissenschaftliche Forschungen; Deutschland legte hiergegen Protest ein. – Zu vergessen ist auch nicht die polnische Mobilmachung vom März des Jahres 1939.
Unter Punkt 2.2.4 werden die deutschen Reparationsleistungen und der Raub deutscher Patente beschrieben. Zahlen über Reparationsleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg kennt die deutsche Bundesregierung bezeichnenderweise nicht, entsprechendes Zahlenmaterial läge nicht vor. Der Verfasser wird in diesem Kapitel jedoch den Versuch unternehmen, eine Auflistung vorzunehmen. Weiter schildert er den größten Technologieraub durch die Amerikaner, die hunderttausende deutsche Patente, Erfindungen und Gebrauchsmuster betraf. Ebenso angesprochen werden in diesem Kapitel die Kunstwerke, die im Lauf des Zweiten Weltkrieges als Beute nach Osteuropa gebracht wurden. Nicht geführte Verhandlungen seitens Bundes führten zur entschädigungslosen Enteignung von 15 Millionen deutschen Heimatvertriebenen und der Annexion von einem Viertel des deutschen Staatsgebietes. Kein deutscher Politiker traut sich, diese Tatsachen auch nur zu erwähnen.
Im folgenden Punkt 3 zeigt der Verfasser die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Deutschen in Oberschlesien auf. Wichtige Punkte sind hierbei die Kommunalstruktur und die entsprechende finanzielle Unterstützung durch die deutsche Bundesregierung, die unter der rot-grünen Bundesregierung stark eingeschränkt wurde. Es folgt eine Darlegung der wirtschaftlichen Entwicklung der Wojewodschaften Oppeln und Kattowitz als Zentren der Deutschen, die beide den Status einer sogenannten Wirtschaftssonderzone (SWZ) von insgesamt vierzehn Wojewodschaften in der Republik Polen erhalten hatten. Weiter wird die Lage des muttersprachigen Deutschunterrichts beleuchtet und anhand von konkreten Zahlen ein Überblick über die herrschende Lage vermittelt. Dabei wird auch die rechtliche Situation nach polnischem Gesetz miteinbezogen. Im nächsten Punkt wird auf die Fortentwicklung der deutsch-sprachigen Seelsorge eingegangen, es folgt ein Blick auf ein deutsches Medienprojekt als Beispiel für die kulturellen Aktivitäten. Da es hier bezeichnenderweise zu Auseinandersetzungen zwischen den Gesellschaftern des Senders, der Deutschen Minderheit und dem Auswärtigen Amt kam, scheiterte dieses hoffnungs-volle Projekt; ausschlaggebend war hier der Einfluss des Auslandsinstituts (IfA) in Stuttgart, eine Mittlerorganisation der Bundesregierung für die finanzielle Förderung und Sicherstellung von Projekten im Medienbereich, die einem in einheimischer Verantwortung liegenden Projekt ablehnend gegenüber stand.
Im folgenden Punkt 4 werden neuere politische Entwicklungen aufgezeigt: zunächst der tödliche Flugzeugabsturz der Präsidentenmaschine von Lech Kaczyński mit 95 weiteren hochrangigen Regierungsvertretern an Bord auf dem Weg in das russische Smolensk. Diese wollten an der Katyn-Gedenkfeier für die 4.566 polnischen Soldaten teilnehmen, die vor 70 Jahren vom sowjetischen Geheimdienst getötet wurden. Der Verfasser zeigt hier unterschiedliche Theorien auf, wie es wohl zu dem gewaltsamen Absturz gekommen sein könnte.
Es folgt die Sicht nach dem Beitritt der Republik Polen zur EU 2004. Die Erwartungen der Deutschen an den polnischen Staat, als auch an die europäische Instutition waren hoch. Man wünschte sich eine erfolgreiche Integration Polens in die EU sowie eine Rückkehr der in Deutschland lebenden jungen Deutschen. Offene Defizite werden über Europaabgeordnete und auch über die AGMO und weitere Ströme klar artikuliert. Weiter werden unter die seit 2007 aufkommenden Autonomiebestrebungen in Oberschlesien beschrieben, der sich Tausende verbunden fühlten. So konnte die RAS, Bewegung für die Autonomie Schlesiens, ca. 6000 Anhänger dieses Gedankens dazu bewegen, Ihr Anliegen auf den Straßen von Kattowitz kund zu tun. Gleichzeitig fand jedoch auch eine große Welle der Abwanderung statt.
Unter Punkt 5 weist der Verfasser anhand von Gesetzestexten nach, dass die Bundesrepublik Deutschland auch nach dem Zwei-plus-Vier Vertrag von 1990 nicht ihre staatliche Souveränität erhalten hat, vielmehr Feindstaat der UNO ist. Hierzu werden die einzelnen Bestimmungen in den Gesetzesartikeln sowie weitere Fakten angeführt. Dabei berücksichtigt der Verfasser auch Worte des Staatsrechtlers Jellinek, einem der Väter des Grundgesetzes oder die des SPD-Abgeordneten Dr. Carlo Schmid, der sich bereits im September 1948 im Parlamentarischen Rat hinsichtlich der deutschen Hoheit sehr besorgt zeigte.
Im Anhang folgt ein Verzeichnis der unveröffentlichten Quellen und Dokumente v.a. aus den Archiven der AGMO e.V. und der Landsmannschaft der Oberschlesier; sie sind nach aufsteigendem Datum geordnet. Zeitungs- und Zeitschriftenartikel sind gesondert aufgeführt. Es folgt ein Verzeichnis der Autoren und ihrer Werke. Für diejenigen Leser, die zunächst nach einem bestimmten Autor suchen, ist angeführt unter welcher Anmerkung
dieser im Buch zu finden ist.
Das Register beinhaltet ein geographisches, eines für Personen und das letzte als Sachregister. Am Ende befindet sich eine Zeittafel zum Überblick über die polnische beziehungsweise schlesische Geschichte. Weiter findet der Leser ein Verzeichnis über die Reichsminister des Auswärtigen des Deutschen Reiches von 1919 bis 1943, die Bundeskanzler seit 1949, die entsprechenden Regierungen sowie die deutschen Aussenminister seit 1951 vor.
Das Lied der Deutschen von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874) gedruckt in seinen drei Strophen rundet das Werk ab.
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